Tag 13: Von Stöðvarfjörður nach Djúpivogur

Da die heutige Strecke nicht allzu lange sein wird, schlafen wir etwas länger und machen uns nach einem ausgiebigen Frühstück (Toast mit Erdnussbutter, leider creamy und nicht crunchy) auf die 19 km lange Strecke nach Breiðdalsvík. Dort fragen wir in einem Cafe+Supermarkt, ob wir laden dürfen. Die Betreiberin des Cafes ist nicht wirklich überzeugt davon, lässt es dann aber doch zu. Wir trinken einen Kaffee und es gibt Kuchen.

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Für die nächste Etappe muss der Twizy vollgeladen sein. Wir haben 64 km vor uns. Es gibt keine Stadt mehr, in der wir zwischenladen können. Wir tanken den Generator und den Kanister zur Sicherheit voll.
Sehr reduziert gebe ich Gas und zeige den hinter uns fahrenden, wie entschleunigt man reisen kann. Das ich angespannt darauf achte, nicht zu viel Gas zu geben, sieht ja keiner.

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Während anfangs die von Google angegebene Distanz geringer ist, als die vom Twizy errechneten (geschätzten, gewürfelten) Restkilometer, ändert sich das langsam aber sicher. Es wird nicht reichen. Das ist keine wirkliche Überraschung.
Nach 20 km sehen wir ein Schild für ein kleines Hostel & Cafe. Wir halten an, fragen freundlich und wir können wiederum laden.
Das Cafe Havari ist in einer alten Scheune untergebracht, es läuft schöne Musik im Hintergrund, der Kaffee ist lecker und Lars entscheidet sich für Rhababer-Crumbles mit Kokosnusscreme. Das war wirklich eine hervorragende Wahl. Extremst lecker!

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Rhababer-Crumbles mit Kokosnusscreme, Cafe Latte, Cola

Der Twizy ist fast voll und wir fahren weiter. Mittlerweile regnet es.

Die Ringstraße ist in einem wirklich guten Zustand. Sie ist bis auf ca. 5 km komplett asphaltiert. Warum man von den ca. 1300 km der Ringstraße diese letzten Kilometer mindestens seit 7 Jahren nicht asphaltiert hat, weiss auch niemand. Naja, ganz untätig waren sie nicht. Stattdessen hat man für das Vielfache des Geldes eine Brücke/Damm über den Fjord gebaut. Das Bauwerk kann aber nicht befahren werden, weil es wohl seit Baubeginn immer wieder einsackt. Es bleibt also aufs Erste bei der nichtasphaltierten Straße und es macht mit dem Twizy keinen Spaß. Allerdings liegen geplanterweise in den nächsten Wochen noch einige dutzend Kilometer auf nichtasphaltierten Straßen vor uns.

Ich gehe im übrigen fest davon aus, dass wir NICHT mit heiler Frontscheibe nach Hause kommen werden. Die Straßen werden ausgebessert, indem die schadhaften Bereiche neu asphaltiert werden und dann schütten sie gröberen Split drauf. Der bildet dann die Oberfläche. Dementsprechend viel Split liegt auf der Straße, verfängt sich in den Kotflügeln, wird nach vorne raus geschleudert, vom Wind erfasst und auf die Scheibe geschleudert. Das ist wirklich beängstigend, lässt sich aber nicht vermeiden. Zu schnell sind wir mit unseren 20 bis 30 km/h wahrlich nicht unterwegs.

Gegen 16 Uhr kommen wir am Guest House in Djúpivogur an. Wir dürfen laden. Wir laufen noch ein wenig in der Stadt herum, gehen einkaufen und machen uns zum Abendessen Tacos. Wir sind die einzigen Gäste.

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Kleinkunst in Djúpivogur

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Kleinkunst mit Walskelett in Djúpivogur

Das Hauptsaison ist, merkt man hier im Süd-Osten Islands im Moment nicht. Das dürfte ab übermorgen anders werden. Dann kommen wir in den touristischen Einzugsbereich Reykjaviks.


Strecke: 83 km
Dauer: 5:48 Stunden

1. Ladehalt: Breiðdalsvík, Kaupfjelagid The old General Store, Schukosteckdose
2. Ladehalt: Cafe Havari, Schukosteckdose
3. Ladehalt (über Nacht): Guest House Hammersminni, Djúpivogur, Schukosteckdose